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[AApman]

Hi

Worauf legt DFS bei der Bewerbung wert? - Habt ihr da eine Ahnung?
Ich z.B. habe mir mit der Schule ein wenig mehr Zeit gelassen als andere und habe bis zum Abitur zwei Mal wiederholen müssen. Kann ich mir dadurch den Beruf als Fluglotsen abschminken?

[Daemia]

Die Bewerbung spielt nicht so eine große Rolle, ein Standard-Anschreiben, in dem du dich um einen Ausbildungsplatz bewirbst und kurz begründest, weshalb der Beruf dich interessiert, genügt.
Dann bekommst du den biografischen Fragebogen zugeschickt, und sofern du ins Profil passt, wirst du zum Auswahlverfahren nach Hamburg eingeladen.
Deine "Ehrenrunden" in der Schule sind dabei erstmal kein Hindernis, allerdings ist es wahrscheinlich, dass deine schulische Laufbahn im Bewerbungsgespräch (das Interview am Ende der Hauptuntersuchung) zur Sprache kommt, und dann solltest du gut darlegen können, wie es dazu kam, und was man in Zukunft von dir erwarten kann.

[AApman]

Ich mach gerade meinen Zivi und wollte mich danach bewerben. Bin zum Zeitpunkt der Bewerbung 22 Jahre alt. Dieses Alter ist also (auch) kein Hindernis?

[Daemia]

"Höchstalter: 24 Jahre zum Zeitpunkt der Bewerbung"

Quelle: http://www.dfs.de/dfs/internet_2008/module/fluglotse_werden/deutsch/fluglotse_werden/die_bewerbung/anforderungsprofil/index.html

[AApman]

wollte das thema noch einmal aufgreifen

[Fox]

Es soll aber auch Leute geben die 25 sind und gerade mit der Ausbildung anfangen

Bin zwar erst nächste Woche 22 aber wichtig ist eigentlich nur das Bestehen der Tests in Hamburg.
Aber immerhin steht offiziell "Bewerbungshöchstalter 24" und nicht:

[Daemia]

[senso]

Wobei es natürlich im Sinne des Unternehmens ist, wenn die Azubis möglichst jung sind, da sie so einfach länger im Dienst sind und ihre Ausbildung sich so quasi länger bezahlt macht. Die DFS profitiert natürlich mehr von einem fertigen Lotsen mit 21 als von jemandem der mit fast 25 seine Tests bestanden hat und dann mit 28 erst als Lotse arbeitet. Wie Daemia bereits geschrieben hat, hat das aber keine Auswirkungen darauf, ob man genommen wird oder nicht.

[oONathalieOo]

Mal was anderes.. (sollte das schon irgendwo diskutiert worden sein - sorry!).

Habe in nem gaaanz alten Bericht gestern gelesen, dass es durch die komplette Selektion gerade mal 10-15% an Bewerbern (bei Eurocontrol) schaffen. Und ganze 30% der Azubis würden aber die Abschlußprüfung nicht bestehen. Stimmen die Zahlen denn immernoch? Wie ist es bei der DFS? Und sollte man durchfallen, kann man dann, wie in normalen Ausbildungen, noch mal ein halbes Jahr anhängen um die Prüfung zu wiederholen?

Danke!

[LeNoRe]

Also in der Tat bekomme auch ich immer gesagt, dass 30% Die Ausbildung nicht schaffen. Wobei die Zahl sich, zumindest an der Akadamie, für mich nicht bestätigt. Ich weiß jedoch überhaupt nicht, wie es im OJT aussieht, da können Daemia oder FrankS. fundiertere Infos zu geben.

Die Prüfungen können generell maximal einmal wiederholt werden, dann war's das. Mit Ausnahmen darf man auch ein drittes Mal ran. Das ist aber eher nicht die Regel.
Sollte es im OJT so sein, dass man in seinem Sektor nicht klar kommt, aus welchen Gründen auch immer, besteht durchaus die Möglichkeit, seine Ausbildung in einem anderen Sektor weiter zu machen.

Aber auch hier bin nicht ich, sondern andere etwas bewandert.

Nathalie, die Ausbildung ist in der Tat nicht einfach. Neben sehr viel fleiß am Anfang ist später einfach Leistung am Schirm / im Turm gefragt. Auch der Schritt, nun echte Flieger unter seiner Kontrolle zu haben, fällt einigen schwer. Das ist keine Ausbildung, die man mal mit ach und krach bestehen kann.
Es geht darum, die Leute an den Schirm zu lassen, die dafür geeignet sind. Es geht der Akademie nicht darum, eine 100% Quote zu haben!

[oONathalieOo]

Hm, ja finde die Zahl an sich nur irgendwie erschreckend. Aber gut zu wissen, dass du das in der Akademie anders siehst.

Wollte auch keines falls unterstellen, dass es den Flugsicherungen nur um Zahlen geht, nene! Bin mir auch sicher, selbst wenn die Zahl stimmen sollte, dass es schon seine Gründe und Rechtfertigungen haben wird.
Dass der Job einer der härtesten ist, dem bin ich mir auch bewusst. Für mich persönlich ist das aber auch noch mal ein extra ansporn, alles für diesen Job zu geben!

Merci für die Antwort.

[Daemia]

Die Erfolgsquote des Auswahlverfahrens liegt seit Jahren konstant bei 3-5 %, die Erfolgsquote bei der gesamten Ausbildung dann mittlerweile um die 80 %, wobei die meisten im OJT scheitern, nicht an der Akademie.
Prüfungen können, wie LeNoRe schon schrieb, 1x wiederholt werden. Je nachdem, was für eine Prüfung es war, gibt es unterschiedlich viel Zeit zum "Aufarbeiten" der Lücken. Bei den Theorietests z.B. deutlich kürzer als bei einem versemmelten CheckOut am Simulator oder im "echten" Traffic.

[oONathalieOo]

Wow, doch ganze 80% das ist ja richtig super!

Und die die es im OJT nicht schaffen, versuchen es dann, wie LeNoRe sagte, in einem anderen Sektor? Wenn diese es dann auch wieder nicht schaffen... bleiben die dann trotzdem bei der DFS z.B. im Büro? Oder geben die dann ganz auf? Weil eigentlich verpflichtet man sich doch bei der Flugsicherung, durch die Ausbildung, für ein paar Mindestjahre, oder nicht?

[Daemia]

Oft bekommen Trainees, die im OJT durchfallen oder große Probleme haben, eine 2. Chance auf einem anderen Sektor - hängt natürlich auch davon ab, aus welchem Grund sie durchgefallen sind.
Einige (allerdings sehr wenige) sind ins Büro gewechselt, zu zeitlich mehr oder auch weniger befristeten Projekten, das ist aber nicht die Regel.
Die "Verpflichtung" bei der DFS gilt nur, wenn man die Ausbildung auch geschafft hat, insofern nehmen viele nach dem Scheitern auch relativ zügig ein Studium auf oder schauen sich nach einer anderen Ausbildung um.

Ich ändere mal den Themen-Titel, da das hier sonst sehr Off-Topic wird, damit andere die Infos auch wiederfinden