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Krutio
Anmeldungsdatum: 16.08.2011 Beiträge: 22
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Verfasst am: Di Sep 27, 2011 7:52 pm Titel: Luftraum über dem Atlantik |
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Hallo,
mich würde mal interessieren, wer sich denn um den Luftraum über dem Atlantik zum Beispiel kümmert, oder dem Pazifik oder halt solche großen freien Flächen. Vielleicht auch Sibirien ^^
Gibt es dafür zuständige Centers oder ist das alles unkontrolliert?
Für den Atlantik könnte ich mir das unkontrolliert nicht vorstellen. Da gibt es doch bestimmt zuständigkeiten bei Eurocontrol oder in Amerika, oder?
Danke schonmal
Krutio |
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marc Fluglotse/in
Anmeldungsdatum: 14.02.2011 Beiträge: 292
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turkesc Fluglotse/in
Anmeldungsdatum: 09.07.2010 Beiträge: 425 Wohnort: Bremen
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Verfasst am: Di Sep 27, 2011 10:30 pm Titel: |
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Über dem Atlantik gibt es keine Radarüberwachung wie auf dem Land. Dort wird dann mit anderen Mitteln die Seperation aufgestellt.
Man vergibt Flugflächen und Geschwindigkeiten (in Mach) von dem der Flieger nicht abweichen darf und schickt sie dann mit einem gewissen Zeitabstand raus.
In dem Artikel von Wikipedia sind diese Jetstreams gut beschrieben. _________________ VU: 11.08 - 12.08.2010 Positiv
HU: 28.09 - 01.10.2010 Positiv
Medical: 01.10.2010 Positiv |
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Fox
Anmeldungsdatum: 07.03.2009 Beiträge: 217 Wohnort: Erding
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Verfasst am: Mi Sep 28, 2011 1:26 am Titel: |
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turkesc hat folgendes geschrieben: | In dem Artikel von Wikipedia sind diese Jetstreams gut beschrieben. |
Ich kann in dem Artikel ehrlich gesagt nichts über Wind lesen
Man sieht das auch schön an "Cast Away - Verschollen". Dort machen die Piloten auch die Position Reports die nicht nur für die FS sondern auch für andere Piloten als Info dienen (gut... in dem Film geht das ein bißchen schief ) _________________ turn left turn right - identified |
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DrCain Fluglotse/in
Anmeldungsdatum: 26.08.2004 Beiträge: 21 Wohnort: EDDM
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Verfasst am: Do Sep 29, 2011 2:56 pm Titel: |
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Die englische Wikiversion von dem Artikel ist noch ausführlicher! |
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Krutio
Anmeldungsdatum: 16.08.2011 Beiträge: 22
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Verfasst am: Do Sep 29, 2011 5:48 pm Titel: |
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Klingt schonmal interessant.
Danke Leute |
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LeNoRe Fluglotse/in
Anmeldungsdatum: 21.11.2007 Beiträge: 806 Wohnort: Langen
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Verfasst am: Sa Okt 01, 2011 6:44 pm Titel: |
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Der ganz große Unterschied ist die Art, wie Staffelung erstellt wird. Hier in Europa wird das größtenteils ja mittels Radar gemacht.
Über dem Atlantik wird sogenannte konventionelle Staffelung erstellt, sprich Staffelung nach Zeit oder Füßen (1.000ft oder mehr). Meines Wissens sind das 10 Minuten.
Da die Lotsen kein Radar haben, müssen die Piloten ihre Position in gewissen Abständen oder auf Nachfrage melden, plus Höhe, Geschwindigkeit und wann sie über dem nächsten Wegpunkt sind und der Lotse erstellt sich anhand der Papierstreifen, die er vor sich hat, ein dreidimensionales Verkehrsbild in seinem Kopf. Daraufhin kann er Flieger in andere Höhen nehmen oder entsprechend Geschwindigkeiten anpassen, um die 10 Minuten Staffelung zu sichern.
Der Luftraum ist sehr dicht beflogen und die Arbeit dort sehr anspruchsvoll, wobei sich grundsätzlich der Hauptverkehrsstrom immer nur in die eine oder in die andere Richtung bewegt. 'Dicht beflogen' ist dabei nicht zu vergleichen mit 'dicht beflogen' in einem deutschen Luftraum, wo wie gesagt Flieger am Minium mit 3/5 Meilen aneinander vorbei geführt werden. Das ermöglicht eben das Radar. Das gibt es über dem Atlantik nicht.
Ob die zumindest als eine Art 'Info' Quelle ein Radar haben, was zumindest von der Küste ein paar hundert Meilen aufs Meer schauen kann, um den Lotsen beim Papierstreifen-Verkehrsbild zu unterstützen, weiß ich nicht.
Übrigens sind auch bei uns in Deutschland die Lotsen ja immer noch mit Papierstreifen unterwegs (bzw. in Bremen und bald in München mit digitalen Streifen) und wir werden dafür geschult (und auch in hamburg schon darauf getestet) sich alleine anhand dieser Streifen ein Verkehrsbild im Kopf zu erstellen, ohne dabei aufs Radar schauen zu müssen. Das Radar unterstützt im Grunde nur die Arbeit und macht sie effizienter. Verkehrsplanung, Konflikterkennung, usw. passiert auf den Papierstreifen.
Eine große Umstellung musste da Karlsruhe hinnehmen, die das Streifenarbeiten abgeben musste und viele diese Konflikterkennung und vorzeitiger Problemlösungsmöglichkeiten an technische Rechensysteme abgeben musste. Die Meinungen sind geteilt.
Abweichend ist da nur der Approach, gerade Frankfurt Approach, wo in der Tat reine Radararbeit passiert. |
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adri91
Anmeldungsdatum: 22.01.2011 Beiträge: 11
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Verfasst am: So Okt 02, 2011 12:56 am Titel: |
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Wie muss man sich das dann jetzt vorstellen in Karlsruhe, ohne Streifen?
Normalerweise soll man ja anhand der Streifen mögliche Konflikte schon im Voraus erkennen, wie läuft das dann jetzt ab?
Erledigt das alles ein Computer, der einen dann auf Konflikte automatisch hinweist?
Ist jetzt zwar etwas off-topic, aber ich hoffe es ist nicht allzu schlimm... |
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LeNoRe Fluglotse/in
Anmeldungsdatum: 21.11.2007 Beiträge: 806 Wohnort: Langen
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Verfasst am: So Okt 02, 2011 6:42 am Titel: |
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Ja, so in etwa läuft das. Eine Rechenmatrix im Hintergrund übernimmt das (oder sollte das übernehmen), was Lotsen bisher anhand ihrer Papierstreifen gemacht haben.
Die Bewertung, wie dieses System funktioniert und wie genau das aussieht, weiß ich nicht. Ich kenne aber einen Dünnluftakrobat, der auch hier im Forum ist. Den werde ich mal an diesen Thread verweisen
lg |
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Fox
Anmeldungsdatum: 07.03.2009 Beiträge: 217 Wohnort: Erding
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Verfasst am: So Okt 02, 2011 2:54 pm Titel: |
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Die Rechenmatrix = die berühmte Trajektorie, ihr müsst sie pflegen...
Kanns mir immer noch nicht vorstellen Ende nächsten Jahres damit zu arbeiten... _________________ turn left turn right - identified |
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