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Skyguide EA1 & EA2
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codiac



Anmeldungsdatum: 28.06.2012
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: Do Jun 28, 2012 7:25 pm    Titel: Skyguide EA1 & EA2 Antworten mit Zitat

Hallo Zusammen

Bin hier um meine Impressionen über Skyguide und die Eignungsabklärung zu teilen und um das Ergebnis, was schlussendlich herauskam, zu verdauen.

EA1:
Die erste Eignungsabklärung bei Skyguide findet mit ingsegesamt ca. 16 Teilnehmern statt.
Man erfährt durchaus eine gewisse Wertschätzung vom Unternehmen, dass man sich der Herausforderung stellt und die Leiterin bedankt sich zu Anfang und zu Ende bei der gesamten Gruppe.

Auf die Tests werde ich nicht gross eingehen, sie sind hier bereits einschlägig beschrieben.
Allerdings möchte ich eines dazu sagen: Lernen kann man so gut wie nicht darauf - (akustische) Merkfähigkeit lässt sich zwar trainieren, dauert aber sehr lange.
Trainingshilfen wie Skytest o.Ä. habe ich keine benutzt und bin auch froh drum.
In meiner Gruppe waren auch einige Deutsche dabei (die Skyguide auch braucht, da sonst zu wenig geeignete Bewerber) und einer von denen hat sich auch mit Skytest vorbereitet.
Meiner Meinung nach ist Skytest kontraproduktiv, da man bei einem Test Flugzeuge über Kontrollpunkte auf Landebahnen lotsen muss - da fängts langsam mit 2 Flugzeugen an und endet zum Schluss recht kompliziert mit 3 Flugzeugen und gesperrten Luftstrassen - Hier möchte Skyguide einen Lerneffekt sehen. Ich z.B. habe am Anfang (wo's leicht war) ca. 3 Mal gravierende Fehler gemacht, dafür zu ende, wo ich mich ein wenig eingearbeitet habe und wo es richtig kompliziert wurde keinen einzigen Fehler gemacht. Falls es nun einen Bewerber geben sollte, der am Anfang alles richtig macht und zum Schluss viele Flugzeuge crashen lässt, weil er überfordert ist, wird der wohl nicht weiterkommen, da Skyguide erkennt, dass er mit Skytest geübt hat und wohl nicht die erforderlichen 5 von 9 möglichen Punkten in diesem Test erhalten wird.

Ich empfand es als sehr schwer, sich nach der EA1 einzuschätzen, da man keine Ahnung hat, wie viele Fehler man gemacht hat und was der Massstab ist - daher nicht stressen lassen, entweder es hat geklappt oder nicht.


EA2:

Bei der zweiten Eignungsabklärung finden drei Tests statt: Flugstreifentest, Radartest und Wahl-Reaktionstest (WRT).
Geprüft werden zwei Bewerber abwechslungsweise parallel am Flugstreifentest und am Radartest. Für den WRT gibts eine kurze Wartezeit (15 Min.).

Die Lotsen die die Tests abnehmen sind allesamt sehr sympathisch. Ein paar Lacher in den Pausen sind sicher dabei und sie zeigen auch ehrliches Interesse an der Person, dem Werdegang und der Motivation des Bewerbers. Ansprache ist zwar die Höflichkeitsform, doch ab und an rutscht einem schon mal eine Deklination der zweiten Person Singular raus.

Zu den Tests gibts nicht viel zu sagen: Der Flugstreifentest und der Radartest sind beide recht anstrengend und auch hier empfehle ich keine Vorbereitung mit irgendwelchen Softwares o.Ä. - wer hier keine Leistungskurve zeigt fliegt raus.
Nach diesen beiden Tests hab ich mich sehr gut gefühlt - ich habe wenige Fehler im Flugstreifentest gemacht und zwar einige im Radartest, jedoch zeigte ich dort auch eine Lernkurve.

Der WRT wiederum war nur neutral
Der eigentliche Test dauert 8 Minuten. Vor einem liegt ein Bildschirm und ein Keyboard. Der Bildschirm zeigt 8 Punkte (gleichmässig kreisförmig angeordnet), das Keyboard hat 9 berührungsempflindliche Tasten (8 gleichmässig kreisförmig um einen Punkt angeordnet).
Abwechselnd leuchten auf dem Bildschirm die Punkte auf. Ausgangsposition ist mit einem Finger in der Mitte des Keyboards.
Die Aufgabe lautet folgendermassen: wenn ein Punkt aufleuchtet muss man so schnell wie möglich den Punkt auf der Gegenüberliegenden Seite auf dem Keyboard drücken / berühren und so schnell wie möglich wieder zurück.
Das Schwierigste hierbei war für mich die kleinen Knöpfe zu treffen.

Leider habe ich wirklich nicht viel studert, bevor und während des Tests - von den Fluglotsenaufgaben ganz angetan habe ich nun überhaupt nicht begriffen, was der Test noch soll und war kaum konzentriert.

Am WRT bin ich schliesslich auch gescheitert - ich habe noch nach meine Testergebnissen gefragt. EA1 war scheinbar sehr gut und EA2 erhielt ich bloss die Nachricht, dass meine Leistung beim WRT nicht ausgereicht hat.

Nun kommt der Part, wo ich Kritik am Auswahlverfahren von Skyguide äussern möchte grins

Meiner Meinung nach ist der WRT im Unterschied zu den anderen Tests wirklich sehr stark tagesformabhängig.
Ausserdem bitte ich um Aufkärung, warum ein Fluglotse mit einer Reaktionszeit von 0.5s als tauglich betrachtet wird und einer mit 0.8s untauglich (Beispiel, ich kenne mich nicht mit Reaktionszeiten aus!) - ob der Pilot nun 0.3 Sekunden früher oder später erfährt, dass er sein Flugzeug um 200 Fuss senken muss, macht wohl kaum einen Unterschied aus?

Ich bemängle ausserdem stark, dass man den WRT nicht wiederholen darf - ein derart formabhängier Test, bei dem man keine Lernkurve zeigen kann sollte doch nicht zum Ausscheidekriterium werden!
Ich fahre sehr gerne sehr schnell mit dem Downhillbike verschiedene steile Pisten runter, wo es auf eine kurze Reaktionszeit ankommt - auch in Egoshootern stell ich mich, was Reaktionszeit angeht - nicht so doof an, in diesem Falle lags wohl wirklich an der fehlenden motorischen Begabung und an meiner Tagesform, die nicht zum Besten stand, für spielerische Konzentrationstest jedoch durchaus in Ordnung war, da ich hierfür keine Probleme habe, mich 1h voll zu motivieren und zu konzentrieren.

Schlussendlich war es wohl eine Dummheit von mir, mich beim WRT nicht voll konzentriert zu haben und gedacht zu haben, das macht man so nebenbei, ich bin überzeugt, könnte ich ihn nächsten Monat nochmal machen, würde ich bestehen und ich bin überzeugt, es wäre im Interesse von Skyguide, diesen Test in den ersten Teil der Eignungsabklärung zu packen, da man da mit derart "sinnlosen" Aufgaben rechnet und keine Probleme hat, sich dafür zu motivieren.

Naja, ist jetzt halt schon auch viel Frust und Unverständnis über ide unflexible Skyguide, die von ihren Mitarbeitern ein Höchstmass an Flexibilität fordert, dabei, da ich von meinen Fähigkeiten, gerade im Bereich Konzentration + Mehrfachbelastung, überzeugt bin und es ärgerlich ist, wegen 8 Minuten Dummheit 7 Stunden intensive, anstrengende Tests "wegzuschmeissen".

Es wäre irgendwie schön, wenn ein paar Fluglotsen ihre Meinung hierzu abgeben würden, ich bin ab morgen früh, nach ein paar Stunden schlaf auch wieder durchaus kritikfähig! zwinker
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