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Upper area control eher langweilig?
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felix_koeln



Anmeldungsdatum: 29.09.2009
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: Di Sep 29, 2009 5:30 pm    Titel: Upper area control eher langweilig? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!
Ich interessiere mich für den Beruf des Fluglotsen und setze mich dabei auch mit den einzelnen Einsatzpositionen auseinander.
Ich habe eine Frage bezüglich der Arbeitsbelastung im Center.
Mir ist klar, dass Approachpositionen schon sehr stressig sein können aufgrund der verschiedenartigen Flugzeuge, Geschwindigkeiten etc.
Aber wie sieht das in einem Upper area control center aus? Eigentlich sind die Flugzeuge dort doch in etwa auf ihrer Reiseflughöhe und folgen ihrem Flightplan. Gibt es da viele Situationen in denen der Lotse eingreifen muss oder geschieht dies eher in Einzelfällen? Dann wäre die Arbeitsbelastung ja deutlich geringer als z.B. im Approach. Das kann ich mir jedoch (auch aufgrund der früheren operativen Zulagen) nicht wirklich vorstellen.

Kann ein Fluglotse vll mal kurz erklären, worin der Stressfaktor bei dieser Position besteht?


Viele Grüße
Felix
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FrankS.
Fluglotse/in


Anmeldungsdatum: 08.05.2004
Beiträge: 301
Wohnort: EDUU

BeitragVerfasst am: Di Sep 29, 2009 10:00 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Felix!

Ich arbeite im Upper und kann Dir dazu was sagen:

Du hast im Upper genauso Belastung wie auf anderen Positionen, manchmal mehr, manchmal auch vielleicht weniger.

Ja, einige der Kunden sind bereits im Reiseflug angekommen und auf Ihrem Weg zum Ziel.
Aber warum sollten diese Flüge weniger Arbeit machen?
Denn auch sie -IMHO grade diese Flüge- kreuzen den Flugweg von den anderen Flügen andauernd!

Also: Aufpassen und Staffeln um eine Kollision zu vermeiden!

Und: Diese Flugzeuge müssen erst mal in die Reiseflughöhe gebracht werden! Also will sagen: Wir haben sehr sehr viele Auf- und Abwärtsbewegungen, denn die Flieger müssen nicht nur hoch, sondern auch runter!

Und außerdem wollen Flieger unvorgesehen die Flughöhe ändern, manchmal wgen Wind, manchmal wegen Turbulenzen und manchmal wegen Stepclimb bei Langstreckenflügen!

Und außerdem verlangen die Absprachen, dass man Flüge zu bestimmten Destinationen an bestimmten Punkten in verschiedenen Leveln hat.

Außerdem fliegen so viele verschiedene Flugzeugtypen rum, dass es sehr eng werden kann bezüglich dem Platz da oben! Denn: Kleine fliegen meist langsam, wollen aber in die selben Höhen wie die großen Jumbos und andere mehrstrahlige Düsenjets!
Auch das ist deine Aufgabe!

Dazu kommt erschwerend hinzu, dass die Flieger nicht wie im Anflug mit 160-220 Knoten unterwegs sind, sondern mit 400-600 Knoten, je nach Typ und Wind!


Denke ein wenig globaler, denn wir im Upper müssen auch schon Fluegezuge zu/von großen europäischen Airports im Ausland bearbeiten, zum Beispiel An- und Abflüge aus Paris, Brüssel, Mailand und Zürich hoch und runtermachen.....das vergisst man ganz schnell mal!
Es dreht sich fast kaum um Frankfurt und München, das läuft fast nebenher.

Nicht zu vergessen die Militärs, die große Lufträume im Upper reserviert haben (im lower teilweise auch), jedenfalls ist die Belastung genauso hoch.
Wenn man die Belastungskategorien anschaut kann man sogar sagen, dass im Schnitt im Upper eine leicht höhere Arbeitsbelastung herrscht als im unteren Luftraum, auch wenn dies ein statistischer Wert ist.

Gruß
Frank
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Daemia
Fluglotse/in


Anmeldungsdatum: 08.05.2004
Beiträge: 1387

BeitragVerfasst am: Mi Sep 30, 2009 5:40 am    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde die Belastung auf ziemlich gleichem Niveau ansiedeln, je nachdem welche Sektoren man gerade miteinander vergleicht. Es gibt ja sowohl im Upper als auch im Lower Airspace komplexere / dichter beflogene Sektoren als andere.

Zunächst mal: Alle Flüge, die im Upper sind, gehen zwangsläufig ja durch den Lower Airspace, insofern hat man im Upper schon weniger Flieger als im Lower, logisch. Im Lower hast du neben vielen An- und Abflügen sowie Verkehr in Reiseflughöhen unterhalb des Upper Airspace zusätzlich noch mit kleinen (richtig kleinen) Maschinen zu tun, die dir z.B. durch Trainingsflüge das Leben schwer machen können, dazu Flüge von Fallschirmsprung-Absetzmaschinen etc., die gerne das Salz in der Suppe sind.
Im Upper sind jedoch oft die Sektoren größer, sodass die Belastung genauso hoch ist. Zwar sind die Auf- und Abwärtsbewegungen etwas weniger (die Quantität ist ähnlich, aber die zu überwindende Differenz meist ein Stück geringer), aber die Flieger fliegen ja von unten in den Upper Airspace ein, und müssen dann weiter in ihre Reiseflughöhe, und umgekehrt werden sie ja irgendwann auch wieder an den Lower abgegeben.
Die Flieger können meist auch nur noch deutlich schlechtere Steigraten als im Lower Airspace, und ist ein Flieger erstmal in seiner Reiseflughöhe, nimmt man ihn in der Regel nicht mal eben ein Stück runter und hinterher wieder rauf - was hier die Lösung von Problemen widerum einschränkt. Auch einen Flieger einfach per Steuerkursanweisung zu drehen ist bei den Geschwindigkeiten dort wesentlich langwieriger als im Lower Airspace, wo man schnell mal eine Kurve von 10 oder 20 Grad anweist.

Beides ist gleichermaßen anspruchsvoll, je nachdem auf welchem Sektor man gerade sitzt und wieviel los ist.
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felix_koeln



Anmeldungsdatum: 29.09.2009
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: Mi Sep 30, 2009 7:11 am    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die Antworten, jetzt kann ich das ganze etwas besser einschätzen froehlich001
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MiViTh



Anmeldungsdatum: 13.08.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 4:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Also kann man daraus auch schliessen, dass Upper und Lower Lotsen gleic viel verdienen? Oder gibt es da schon deutliche Unterschiede?
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LeNoRe
Fluglotse/in


Anmeldungsdatum: 21.11.2007
Beiträge: 806
Wohnort: Langen

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 6:50 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Japp, verdienen grundsätzlich gleichviel.

Wo es unterschiede gibt, das hat aber grundsätzlich nichts mit Upper/Lower zu tun, ist im Urlaubsanspruch und den Arbeitstagen im Jahr. Abhängig von der Sektorlast hat man da Unterschiede. Auf den Stundenlohn gerechnet verdienen die also quasi 'weniger'.
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