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[SkyLord]

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Wie viele Prüfungen hat man denn so im Schnitt? Immer nur eine Hauptprüfung wo man die entsprechenden Lizenzen (z.B. Funksprechzeugnis) erwirbt oder auch zwischendurch welche?
Wie sehen die Prüfungen aus? Alles multiple choice oder auch viel mündlich?
Werden die Prüfungen eigentlich vond er DFS selber durchgeführt oder vom LBA?

Danke für die Antworten

mfg
SkyLord

[Daemia]

Achtung, Topic wurde geteilt! Daher das "merkwürdige" Eingangsposting von SkyLord.

Zu den Prüfungen:
Die Prüfungen an der Akademie nimmt grundsätzlich die DFS selbst ab.
Jede Prüfung darfst du nur einmal wiederholen, und du musst, um zu bestehen, mindestens 70 % erreichen.
Die Bewertung ist eingeteilt in 4 Katergorien: Ü (für Anforderung übertroffen) ab 90 %, E für (Erreicht) 70 - 90%, T (Teilweise erreicht) 50-70% und N (für Nicht erreicht) unter 50 %.
Schafft man eine Prüfung im 2. Anlauf nicht, ist die Ausbildung beendet. In seltenen Ausnahmefällen wird ein 3. Anlauf gewährt, mir persönlich ist nur ein Fall bekannt.

Der Unterricht ist so aufgebaut, dass du immer 5-6 Fächer gleichzeitig in einem Zeitraum hast, und am Ende jedes Faches (also nach einer festgelegten Anzahl Stunden) kommt eine Prüfung über das gesamte Fach. Dann ist das Fach abgeschlossen und es kommt wieder ein neues mit auf den Stundenplan. Dementsprechend gibt es relativ viele Prüfungen, insgesamt mit allen theoretischen und praktischen Prüfungen über 20. (allein im Basic Course, also den ersten 5 Monaten waren es 10).
Die Prüfungen gehen eigentlich immer einen Block lang, also 1,5 Stunden, und sind größtenteils Multiple Choice, aber nicht alle.
Englisch wird mündlich geprüft, das Funksprechzeugnis läuft extra und dafür wird auch extra ein Prüfer bestellt, während der Rest der Prüfungen vom jeweiligen Fachlehrer beaufsichtigt werden.
Die Simulator-Prüfungen sind natürlich praktisch, die allerletzte Prüfung ist die sog. PAP (praktische Abschlussprüfung), da arbeitet man am Simulator unter den Argusaugen dreier Prüfer, insgesamt 3 Runs. In der Woche davor sind die Prüfer auch schon da, um sich vorab ein Bild von den Azubis machen zu können.

Im OJT machst du ja dann Checkouts auf den verschiedenen Sektoren, dabei werden vom LBA Prüfer (Lotsen der EBG, die du demzufolge auch kennst) bestellt, die die Checkouts abnehmen. Auch hier hast du maximal 2 Versuche.

[SkyLord]

Hallo,

gibt es einen Unterscheid zwischen der mündlichen Englischprüfung und der englischen Funksprechzeugnisprüfung? Wenn ja, was wird in der Englischprüfung abgefragt???
Ist bekannt wie hoch in etwa die Quote der 'Nicht-Besteher' ist?

Danke

mfg
SkyLord

P.s.: Warum wurde das Topic denn gespalten?

[Daemia]

@Skylord:
Das Thema wurde gespalten, um Neulingen das Finden von Infos zu den Prüfungen zu erleichtern, weil im Thema "Unterrichtsmaterialien" wohl eher nicht danach gesucht wird foehlich002

Zwischen der Englisch-Prüfung und die Funksprechprüfung sind ein gewaltiger Unterschied.
Englisch ist an der Akademie ein ganz normales Unterrichtsfach, und am Ende jedes Faches macht man wie gesagt eine Prüfung. Einzige Besonderheit: Im Fach Englisch ist sie mündlich. Dass der Englischunterricht in der Akademie sich nicht um Shakespeare dreht, hast du dir vermutlich schon gedacht, vielmehr geht es um Flugzeuge, ihre Teile und die englische Bezeichnung selbiger, um Geschichten und Berichte rund um den Luftverkehr etc. pp. Das Ganze dient dazu, dich mit dem "Fachchinesisch" der Luftfahrt auf Englisch vertraut zu machen, z.B. damit du auch weißt, wenn ein Pilot dir in einem Notfall erzählt, was kaputt ist, du was damit anfangen kannst.
In der Prüfung, die die Fachlehrer abnehmen, bekommst du dann z.B. einen Flugzeugtypen gezeigt, und sollst ihn anhand bestimmter Kriterien beschreiben, und anschließend wird sich noch weiter unterhalten.

Für die Funksprechprüfung gibt es auch Unterricht, in dem die Funksprechverfahren geübt werden. Da es in Deutschland 3 Funksprechzeugnisse gibt (BZF II, BZF I und AZF), allerdings alle 3 nur für Piloten ausgelegt sind, "spielt" man im Unterricht und in der Prüfung einen Piloten und simuliert An- und Abflüge zu und von Verkehrsflughäfen, während der Lehrer und später der Prüfer den Part des Lotsen sprechen.
Hier geht es gar nicht um's Englisch an sich, sondern um die Sprechgruppen, die du später für den Job brauchst. Natürlich wäre es sinnvoller, ein eigenes Funksprechzeignis für Lotsen zu haben, aber da es das nicht gibt, besagt die Vorschrift, dass du ein AZF (allgemein gültiges Funksprechzeugnis) haben musst. Zu der Prüfung gehört dementsprechend auch ein kurzer multiple-Choice Theorietest mit etwa 50 Fragen. (Genau weiß ich die Zahl nicht, da ich schon ein BZF I (beschränkt gültiges Funksprechzeugnis deutsch/englisch) hatte, und damit ein Teil der Fragen für mich entfallen ist).
(Nur der Vollständigkeit halber: Das BZF II ist das "kleinste" FSZ und ist ein beschränkt gültiges FSZ deutsch)

Mit Nicht-Bestehern meinst du jetzt welche Prüfung? Also in der gesamten Akademie-Zeit liegt die Besteher-Quote bei ca. 95 %, wobei der größte "Durchfall-Faktor" definitiv die PAP ist.
An der AZF-Prüfung und der Englisch-Prüfung ist soweit ich weiß noch nie einer gescheitert...

[Mulpi]

Oh doch !
Auch durchs AZF sind schon Leute durchgefallen. Aber lang ist's her...
Also, wer da durchfällt, der sollte vor Scham im Boden versinken und eine Party für die ganze AK schmeißen !
Und da kommt dann auch Theo zum Lachen !

[deZogger]

Stimmen die o.g. Besteherquoten immernoch?

In einem anderen Thread von 2004 habe ich gelesen, dass es nur 75 % der Azubis es bis zur vollen Lizenz schaffen.

lg
_________________
FVK 200 (16.08.2010)

[Daemia]

Etwas schwer zu sagen, da zwischen 2005 und 2008 kaum ausgebildet wurde, und das OJT jetzt erst wieder richtig anläuft. Ganz grob würde ich aber sagen, die Quote hat sich etwas verbessert, da einige Sachen in der Ausbildung verändert und verbessert wurden, sie dürfte jetzt bei ca. 80% liegen.

[LeNoRe]

Ein Nachtrag: Inzwischen ist die Anzahl der Prüfungen geringer, dafür sind sie umfassender. Man schreibt nicht mehr eine Prüfung über ein Fach, sondern drei Prüfung über alle Fächer. Jede Themen können theoretisch immmer dran kommen, jedoch verlagern sich die Schwerpunkte in den Prüfungen.