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[Savaron]

Hi, stehe grad vor ner ziemlich schwierigen Situation für mich.

Bin gerade in der allerletzten Stufe bei der Bewerbung als Fluglotse bei der DFS rausgeflogen und wollte es damit eigentlich dann auch gut sein lassen. Irgendwie hab ich aber Feuer gefangen mit dem Beruf und überlege derzeit mich in Österreich zu bewerben.

Ich werde 24, studiere noch Informatik an der Uni, bin aber total unzufrieden und deshalb auch quasi nie dort. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, muss die aber auch nicht jede Woche besuchen, von daher wäre es für mich am schlimmsten, meine Freunde so oft nich mehr zu sehen.

Ich habe eine Freundin und wir wohnen jetzt schon fast 2 Jahre zusammen, die macht gerade ihr Abitur nach und wird dafür auch noch 1 Jahr brauchen. Sie ist zwar damals von ihrer Mutter quasi rausgeschmissen worden, hat aber noch ein ganz enges Verhältnis zu ihren Großeltern und besucht die regelmäßig. Ihr Opa ist schon 89 und ihre Oma hat Demenz und liegt desöfteren aufgrund Magenbeschwerden im Krankenhaus und sie will halt noch möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen.

Nun bin ich also ratlos, wie wir das am besten angehen können. Meine Freundin will ich auf gar keinen Fall alleine lassen und sie mich auch nicht.

Wenn ich das dort anfangen würde, müsste ich auch mindestens die nächsten 5-7 Jahre mindestens dort bleiben, bevor ich drüber nachdenken könnte, die Prüfungen für den deutschen Luftraum abzulegen und in Karlsruhe weiterzumachen, das wäre auch relativ nahe an meiner Heimat. Weiß halt nich, ob ich das alles hier nur für nen geilen Beruf "aufgeben" will.

Ideen oder Ratschläge anyone?

[davidarmstrong]

Du solltest bedenken, dass du nur nach Karlsruhe kommst, wenn du in Österreich beim UAC landest.

Wie du ja weißt steh ich vor der selben Entscheidung(abgesehn von der Freundin).

[Alpha]

@davidarmstrong

Mit UAC meinst du die ACC??
Da stehen die Chancen doch sehr gut?! Immerhin kommt der Großteil ja auch dorthin und wenn man auch noch den Wunsch äußert, dass man in die ACC will dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man in die Terminal Schiene gesteckt wird.

[davidarmstrong]

ich mein den bereich. wenn er in wien beispielsweise in den approach kommt,wird er nicht nach karlsruhe gehen,weil da nur der obere luftraum kontrolliert wird.

[Alpha]

ja schon klar aber wie gesagt....wenn der wunsch in die ACC zu kommen abgegeben wird dann ist man mit seeeehr hoher wahrscheinlich keit auch dort

[HolyCow]

der wunsch alleine zählt aber im vergleich zu den anderen auswahlsfaktoren nur seeehr sehr wenig

also der wunsch, den man durchaus abgeben kann, und der auch notiert wird, ist maximal das züngelchen an der waage, keinesfalls aber eines der hauptkriterien für die verteilung

[Alpha]

ja schon aber der großteil des kurses kommt immer in die ACC...die Chancen dort hin zu kommen sind bei weitem höher als die auf die Term schiene zu kommen...darauf wollt ich hinaus

[davidarmstrong]

natürlich,aber was bringt dir das? in karlsruhe wird nur uac gemacht. kommst du in wien auf den bereich approach oder mittlere luftraum,wirst du nie in deutschland nach karlsruhe kommen können.

[Lug_und_Trug]

verderben, aber ich könnte mir vorstellen, daß:

1) Die DFS überprüft, ob Du Dich schon einmal bei Ihnen beworben hast, wenn Du Dich als fertiger "Wiener ATCO" bei Ihnen bewirbst.
Wenn Sie draufkommen, daß Du bei Ihnen durch die Selektion gerasselt bist, nehmen die Dich NIE, so wie ich die DFS kenne. Denen geht die "Wahrhaftigkeit" ihrer Selektion über alles. Einmal raus, für alle Zeiten raus.
2) Wenn die ACG dahinter kommt, daß Du nach absolvierter Ausbildung zurück nach D willst und nur bei der ACG auf DEREN Kosten die Ausbildung gemacht hast, könnte ich mir vorstellen, daß man an DIR ein Exempel statuiert, und von DIR ERSTMALS die gesamten Ausbildungskosten zurückfordert. (P.S.: Mittlerweile reden wir da von schlappen €250.000, hast Du die?)

P.S.: Persönliche Frage: Hältst nur Du oder alle Deutschen die Österreicher insgesamt für Vollidioten? Weil wenn ja, darf ich Dir versichern, mit der Meinung liegst Du voll neben der Wahrheit.
Was Du da abziehen willst, ist genau, was jede Flugsicherung vermeiden will; eigenes GELD UND KNOW-HOW an solche unflexiblen "Mag meine Freunde/Freundin nicht verlieren"-Weicheier zu verschwenden.
Setze einmal Prioritäten, und dann sieh einmal weiter, was Dir wirklich wichtig ist.
Lotse in Österreich zu werden und ZU BLEIBEN, ist es offenbar nicht.
Allein der Gedanke disqualifiziert Dich schon für eine Ausbildung bei ACG.
Im Privatleben würde ich einen solchen Plan als betrügerisch ansehen, ist aber nur mein privates Empfinden.

[davidarmstrong]

STOP! das auswahlverfahren dient dazu festzustellen, ob man die fähigkeiten hat die ausbildung zu schaffen.

du musst mindestens 3 jahre berufserfahrung haben um dich bei der dfs als ready entry bewerben zu können.
wo wäre der sinn dann zu sagen: ok,du hast 3 jahre bereits gearbeitet und woanders die ausbildung bestanden,aber bei uns wirst du nich genommen weil wir vor 6 jahren festgestellt haben,dass du bei uns die ausbildung möglicherweise! nich bestehst.

desweiteren musst du auch ein auswahlverfahren unterlaufen wenn du dich als ready entry bewirbst.

stell dir mal vor jemand wird wegen dem biographischen fragebogen gar nicht erst nach hamburg eingeladen,macht bei eurocontrol die ausbildung und will dann nach 10 jahren zur dfs wechseln. glaubst du die dfs würde dann so ein fragebogen von vor 15 jahren interessieren? menschen ändern sich.
2006 sind beispielsweise viele durch die hu gefallen weil eine dfs niederlassung in berlin geschlossen wurde und die dfs zu viele lotsen hatte und für den bereich auch schon leute am ausbilden war und die dann erstmal umlagern musste. aber du kannst den leuten die kurz vor ihrer hu stehen natürlich nich sagen:sorry wir brauchen grad keinen mehr.

also ich bin mir 100%ig sicher wenn man woanders die ausbildung gemacht hat und bei der dfs die tests für ready entries besteht ist das kein problem.

bei der lufthansa ist es doch das gleiche. hast du die bu und fq versemmelt,kannst du nach absolvierter pilotenausbildung dich nochmals als ready entry bewerben.

und du übertreibst etwas. bedenke bitte,dass du nach der ausbildung verpflichtet bist 3 jahre für austro zu arbeiten. hier hat niemand die idee nach der ausbildung abzuhauen. zum einen müsste man dann so oder so die 250.000 bezahlen und zum anderen würde die dfs einen mangels berufserfahrung gar nicht nehmen.

also ich find daran nix schlimmes. sagt ja keiner,dass man definitiv danach zur dfs geht oder für immer da bleibt. auf der dfs hp gibts nen interview von ner dfs lotsin die für einige jahre zu austro gegangen ist und dann wieder zur dfs gewechselt ist.


PS: wenn flugsicherungen es als totsünde ansehen würden wenn man wechselt,dann würden sie die mindestverpflichtungszeit nicht auf 3 bzw. bei euro 4 jahre festlegen.

[Lug_und_Trug]

[Lug_und_Trug]

[davidarmstrong]

ja siehst du,also dürfen sie sich nicht beschweren wenn man dann nach vertragsende woanders hin geht.

ich mein doch auch nicht,dass man jetzt mit der einstellung hingeht: ich bin nur hier um die ausbildung zu machen,ihr könnt mich.

sondern das man sich immer noch die möglichkeit offen hält zur dfs zu kommen.

ach und sorry hatte mich vertan. sie war zu skyguide gegangen.

der der von austro kam hat da auch seine ausbildung gemacht. ich find daran nix schlimmes. im normalen berufsleben musst du auch nicht dauerhaft bei deiner firma bleiben.

[Savaron]

Danke für die Blumen, ich versuch mal darauf zu antworten

Ich hab die Unterlagen jetzt losgeschickt und bin mal gespannt, wie weit ich in Österreich komme.

Ich persönlich habe kein Problem mir ein Leben in Ö und vorallem in Wien (war zwar dort noch nie, hab bisher aber nur gutes über die Stadt gehört) vorzustellen. Selbst langfristig ist das für mich kein Problem, meine Freunde sind mir zwar wichtig, aber ich weiß genau, dass die Entfernung für keinen von uns ein Problem sein wird, genauso wie mit meinen Eltern.

Ich bin aber nun mal nicht solo unterwegs und bin an meine Freundin freiwllig gebunden. Wir planen unser zukünftiges Leben zusammen, und da gehört es auch dazu auf ihre Wünsche einzugehen und gemeinsam eine Entscheidung zu treffen.

In ihrer Familie ist vieles schief gelaufen und ihre Großeltern waren die wichtigsten Personen im Leben. Ihr Opa ist schon über 90, ihre Oma leidet unter Demenz und ist pflegebedürftig. Ich kann voll und ganz ihren Wunsch verstehen, noch Möglichst viel Zeit mit beiden verbringen zu können und sich bei ihnen revanchieren zu können. Desweiteren macht sie derzeit noch ihr Abitur nach und ist sowieso noch fast genau ein Jahr an die Schule gebunden. Ob das Lehramtsstudium in Wien überhaupt hier in D anerkannt wird ist wieder eine ganz andere Sache.

Ich hoffe du siehst, aus welchem Grund ich mir nun Gedanken mache und das es eben nicht so einfach ist, sie vor die Wahl zwischen mir und ihrer Familie zu stellen. Klar werden wir so oft wie möglich D besuchen, vorallem aber am Anfang wird das nicht so möglich sein, wie es jetzt ist.

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Nun meine Meinung zur Ausbildung in Ö und der spätere Wechsel zur DFS. Die Verträge besagen, dass man nach der Ausbildung bei ACG noch eine bestimmte Zeit arbeiten muss und in dieser Zeit fest an die ACG gebunden ist. Selbst wenn ich schon jetzt den Gedanken habe, nach dieser Zeit wieder nach D zu wechseln, habe ich meinen Vertrag mit der ACG erfüllt und meine Ausbildung durch mehrjährige Arbeit dort "abgeleistet". Denn genau für dieses "ableisten" ist die Klausel doch auch gut und gerechtfertigt.

Du bist also der Meinung, dass du mit der Ausbildung bei der ACG moralisch verpflichtet bist, für dein restliches Leben dort bleiben zu müssen, da du die sonst beschissen hättest? Wo bleibt deine freie Entfaltung? Wenn ich einen Handyvertrag abschließe, dann gibts eine Mindestvertragsdauer, danach kann ich mich ohne schlechtes Gewissen nach besseren Angeboten umzuschauen. Ich habe übrigens auch schon diverse Handyverträge abgeschlossen, um ein Gerät billiger zu bekommen, auch wenn die Karte dazu 2 Jahre in der Schublade lag und ich mir schon im Voraus darüber klar war, nur meine Vertragsgebühren zu bezahlen und ansonsten über einen anderen Vertrag zu telefonieren..

Was ich damit sagen will. Die "Klausel" gibts zurecht und damit bin ich auch völlig einverstanden. Wenn ich jedoch dort meine Zeit "abgeleistet" habe, werde ich mir definitiv die Freiheit nehmen und entscheiden, ob ich weiter dort wohnen will (was sehr gut vorkommen kann) oder mich wieder bei der DFS als Ready-Entry bewerben will. Übrigens denke ich auch, dass ein solcher Umweg über Ö durchaus positive Effekte hat bei der DFS. Die Heimat verlassen und mehrere Jahre Umweg in Kauf nehmen um doch irgendwann bei der DFS arbeiten zu können macht bestimmt nicht jeder und zeigt meinen Willen, den Traumberuf in meiner Traumheimat ausführen zu wollen

[DaexOM]