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ondy
Anmeldungsdatum: 11.04.2009 Beiträge: 65
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Verfasst am: Sa Okt 16, 2010 9:43 am Titel: Frage Centerniederlassung München |
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Hey Ihr,
ich habe gehört, dass die Arbeitsplätze der Upper-Sektoren von München nach Karlsruhe verlegt werden sollen.
Kann mir da jemand genauere Informationen geben, wann soll das geschehen?
Könnte es sein, dass das Center in München irgendwann komplett aufgelöst wird?
Danke schonmal, cheers
andreas |
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Peacecamper Fluglotsen-Azubi
Anmeldungsdatum: 01.02.2009 Beiträge: 150 Wohnort: Rödermark, Hessen
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Verfasst am: Sa Okt 16, 2010 11:06 pm Titel: |
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Das soll in den nächsten Jahren geschehen. Die genaue Jahreszahl wurde uns vor ein paar Wochen genannt, habe ich mir aber nicht gemerkt. Irgendwas zwischen 2011 und 2014.
In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird sich vor allem auch durch Single European Sky so viel in der Flugsicherung verändern, da würde ich mich nicht wundern, wenn auch weiterhin alle Jahre Arbeitsplätze verschoben werden. |
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ondy
Anmeldungsdatum: 11.04.2009 Beiträge: 65
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Verfasst am: So Okt 17, 2010 12:20 pm Titel: |
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Danke für die Antwort.
Aber es ist ja nun so, dass erst vor ein paar Jahren einiges nach München verlegt wurde.
Sind jetzt bei der nächsten Verlegung nur die Upper Sektoren dran?
Ist es tatsächlich möglich, dass es irgendwann nur noch ein Center in Dutschland geben wird?
Danke! Ciao andreas |
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senso
Anmeldungsdatum: 13.03.2009 Beiträge: 189
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Verfasst am: So Okt 17, 2010 12:34 pm Titel: |
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Die Verlegung der Upper-Sektoren von München nach Karlsruhe ist für Winter 2012/2013 geplant. Allerdings wäre es auch keine alzu große Überraschung, falls das Datum "wieder" weiter nach hinten verschoben wird.. Ich glaube der Großteil der Upper Lotsen in München glaubt nicht daran, dass sie in absehbarer Zeit nach Karlsruhe gehen.. wohlbemerkt, dass sie alle wissen, dass der Zeitpunkt kommen wird.
Allerdings hat das nichts mit dem Center Standpunkt München an sich zu tun. Das ACC wird dort weiter bestehen bleiben, auch im Verlaufe des SES-Projekts wird sich daran nichts ändern! SES beschäftigt sich hauptsächlich mit der Einführung der FABs und der damit einhergehenden Effizienssteigerung der Lufträume, sowie im Rahmen von SESAR mir einer europaweit einheitlichen Erneuerung der Technik der Flugsicherungen. Auf Grund der Bedeutung der DFS innerhalb Europas würde ich eher auf eine zunehmende "Wichtigkeit" des Standorts München tippen!
Nur meine Meinung |
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ondy
Anmeldungsdatum: 11.04.2009 Beiträge: 65
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Verfasst am: So Okt 17, 2010 2:19 pm Titel: |
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Wow danke für die ganzen Infos!
Was sind genau FABs?
Eine Frage in eine andere Richtung hab ich auch noch.
Wie ist das in München bzw. generell, hat man als Lotse im Center sowohl Approach als auch normale Sektoren? Oder gibt es da eine Trennung bzw. ist das gar nicht möglich?
Danke, ciao! |
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Fexx
Anmeldungsdatum: 10.12.2007 Beiträge: 14 Wohnort: München
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Verfasst am: So Okt 17, 2010 3:54 pm Titel: |
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Es gibt 4 EBGen (Einsatzberechtigungsgruppen) in München: Nord, Süd, Ost und München Approach. In der Nord- und Süd-EBG hat man nur Center- und Upper-Sektoren, wobei man für ein paar kleine Plätze wie Straubing, Eggenfelden oder Ingolstadt auch mal "Anflugkontrolle" macht. München Approach ist klar, die machen hauptsächlich An- und Abflugkontrolle für München und Augsburg und noch ein paar kleinere Zivil- und Militärplätze. Die Ost-EBG, ehemals Berlin, macht sowohl Approach (Nürnberg, Dresden, Leipzig...) als auch Center- und teilweise Upper-Arbeit. In welche der 4 EBGen du kommst entscheidet die Niederlassung bevor du mit dem OJT anfängst. |
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senso
Anmeldungsdatum: 13.03.2009 Beiträge: 189
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Verfasst am: Mo Okt 18, 2010 10:57 am Titel: |
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FAB steht für Functional Airspace Blocks. Durch die Einführung will man eine neu Aufteilung des europäischen Luftraums erreichen, die sich diesmal an den Hauptverkehrsströmen und nicht an Landesgrenzen orientiert. Damit lässt sich der wachsende Verkehr effizienter leiten. Faktoren wie Sicherheit, Umweltschutz, Kapazität, Flugeffektivität, Kosten-Effizienz und die Effektivität von militärischen Missionen können so stetig und gemeinsam verbessert werden und sind den Anforderungen des zukünftlichen Wachstums gewachsen.
In Europa wird es 9 davon geben. Hier bei uns nennt sich das ganze FABEC (Functional Airspace Block Europe Central). Dazu gehört dann der Luftraum Deutschlands, Frankreichs, der Schweiz, der Niederlande, Belgiens sowie der von Luxemburg. |
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ondy
Anmeldungsdatum: 11.04.2009 Beiträge: 65
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Verfasst am: Mo Okt 18, 2010 4:51 pm Titel: |
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@Fexx: ok danke. Ist ein Wechsel zwischen EBG genrell möglich?
Ist es möglich, sich z.B. die Approach EBG zu wünschen?
@senso danke. Klingt ja recht interessant. Was ist so die globale Meinung der Lotsen zu dem Thema?
ciao andreas |
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Daemia Fluglotse/in
Anmeldungsdatum: 08.05.2004 Beiträge: 1387
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Verfasst am: Mo Okt 18, 2010 8:52 pm Titel: |
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ondy hat folgendes geschrieben: | @Fexx: ok danke. Ist ein Wechsel zwischen EBG genrell möglich?
Ist es möglich, sich z.B. die Approach EBG zu wünschen?
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Wünschen kannst du dir vieles, eingesetzt wirst du aber i.d.R. da, wo Bedarf ist, und z.T. wo deine Stärken in der Ausbildung lagen.
Wechseln ist theoretisch möglich, praktisch aber eher selten, da du das komplette OJT nochmal machen müsstest.
Aber warte erstmal ab, in was für einen Kurs du kommst, und wie sich deine "Wünsche" so mit der Zeit verändern |
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senso
Anmeldungsdatum: 13.03.2009 Beiträge: 189
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Verfasst am: Di Okt 19, 2010 6:28 pm Titel: |
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ondy hat folgendes geschrieben: |
@senso danke. Klingt ja recht interessant. Was ist so die globale Meinung der Lotsen zu dem Thema? |
Gute Frage. Die einzige Meinung, die ich bis heute von Fluglotsen zum Thema SES gehört habe, stammt von französischer Seite und die sind davon nicht sehr begeistert. Um genau zu sein wurde in der Vergangenheit in Frankreich sogar dagegen gestreikt. Ob sie das momentan immer noch tun/vorhaben, weiß ich leider nicht. Dort werden vor Allem schlechtere Arbeitsbedingungen und/oder eine Minderung von Arbeitsstellen befürchet. Ich kann dir leider nicht sagen, worauf diese Befürchtungen beruhen. Ich tippe allerdings mal darauf, dass sie sich hauptsächlich gegen SESAR stellen, also das neue technische System zur Abwicklung des Flugverkehrs.
Ich habe mal zwei deutsche TWR Kollegen aus Frankfurt darauf angesprochen, allerdings kam nicht wirklich viel informatives zurück. Es wäre wirklich mal interessant, Meinungen deutscher Fluglotsen dazu zu hören.
Das vom Franzosen dazu eröffnete Thema findest du hier:
http://www.fluglotse.com/viewtopic.php?t=3115
Allerdings wird/wurde dort sogut wie nichts geschrieben, das Forum hier lebt eher von den Bewerbung- und Ausbildungsthemen. Eine andere Plattform für Fluglotsen hab ich leider auch nicht gefunden.
mfg Tim |
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ondy
Anmeldungsdatum: 11.04.2009 Beiträge: 65
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Verfasst am: Di Okt 19, 2010 8:17 pm Titel: |
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Daemia hat folgendes geschrieben: |
Wünschen kannst du dir vieles, eingesetzt wirst du aber i.d.R. da, wo Bedarf ist, und z.T. wo deine Stärken in der Ausbildung lagen.
Wechseln ist theoretisch möglich, praktisch aber eher selten, da du das komplette OJT nochmal machen müsstest.
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Was? Heisst das z.B. auch, wenn man auf einen neuen Tower versetzt werden würde, man wieder 1,5 Jahre OJT hätte?
Im Center, wenn das nur bei einem Wechsel zwischen EBGs nötig ist, wie sieht das eigentlich im Detail aus mit der Ausbildung auf einen neuen Sektor?
Interessiert mich einfach generell mal. Danke, cheers
andreas
@senso: danke für die ganzen Infos! |
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Tolstoi
Anmeldungsdatum: 08.05.2004 Beiträge: 58
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Verfasst am: Di Okt 19, 2010 8:25 pm Titel: |
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Für jeden Sektor musst Du eine Berechtigung erwerben. Das bedeutet je Sektor einige Wochen bis Monate Training inklusive einer praktischen Abschlussprüfung.
Deshalb wechselt man nicht mal einfach so die EBG. Das bedeutet nämlich für die DFS auch, dass ihr ein lizenzierter Lotse für Monate flöten geht, bis sie ihn wieder komplett einsetzen kann. |
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senso
Anmeldungsdatum: 13.03.2009 Beiträge: 189
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Verfasst am: Di Okt 19, 2010 8:33 pm Titel: |
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Also das OJT im Tower ist allgemein etwas kürzer, als das OJT im Center und beträgt meist zwischen 8-15 Monaten. Fertige Lotsen, die ihr Handwerk bereits seit mehreren Jahren ausüben, brauchen sicherlich weniger Einübung als ein Trainee, der frisch aus der Theorie und dem Simulator kommt und noch nie mit echtem Traffic gearbeitet hat. Dementsprechend sollte das OJT kürzer verlaufen können! Allgemein ist es so, dass der Prüfer entscheidet, wann du soweit bist, wie in der Fahrschule. Ob es jetzt gesetzlich trotzdem so ist, dass man min. die 8 Monate als OJT durchgeht, bis man seine Lizenz machen kann, weiß ich nicht. Ist aber auch immer Standort abhängig, sollte es zumindest sein. Ein Lotse aus Leipzig wird sicherlich länger OJT in Frankfurt benötigen als umgekehrt.
Zum Center kann ich dir leider nichts sagen! |
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Tolstoi
Anmeldungsdatum: 08.05.2004 Beiträge: 58
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Verfasst am: Di Okt 19, 2010 8:50 pm Titel: |
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senso hat folgendes geschrieben: | Ein Lotse aus Leipzig wird sicherlich länger OJT in Frankfurt benötigen als umgekehrt.
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So so. |
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senso
Anmeldungsdatum: 13.03.2009 Beiträge: 189
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Verfasst am: Mi Okt 20, 2010 12:17 pm Titel: |
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Tolstoi hat folgendes geschrieben: | senso hat folgendes geschrieben: | Ein Lotse aus Leipzig wird sicherlich länger OJT in Frankfurt benötigen als umgekehrt.
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So so. |
Versteh mich nicht falsch, ich will sicher nicht verallgemeinern, aber ich denke Du hast verstanden, worauf ich hinaus will... übrigens toller Beitrag |
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