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Eine Frage zu Freizeit und Berufsalltag
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Betze



Anmeldungsdatum: 04.02.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: Fr Feb 04, 2011 7:46 pm    Titel: Eine Frage zu Freizeit und Berufsalltag Antworten mit Zitat

Hallo froehlich001
hab mich mal hier angemeldet, nachdem ich schon viel gelesen hab.

Ich studiere zwar zurzeit Geowissenschaften, doch ich glaube, bevor ich die Altersgrenze überschritten habe, würde ich ganz gerne den Ausbildungsversuch noch wagen und mich noch bewerben, da der Job für mich später einfach "passender" erscheint (natürlich finde ich ihn auch recht interessant, auch wenn ich mich für Flugzeuge jetzt nicht wirklich begeistere, aber ich bin recht schnell interessiert :>)
Er ist sicher, gut vergütet und man wird nicht versetzt, wenn man mal wo arbeitet. Im Gegensatz dazu würde meine Zukunft als Geowissenschaftler wohl so aussehen, dass ich überall auf der Welt hin und hergeschickt werde, was zwar sehr interessant ist und ebenfalls gutes Geld mit sich bringt, aber mit einer Familienplanung überhaupt nicht zusammenpasst und das ist mir doch sehr wichtig. Sollte ich später mich halt in Deutschland um einen Job bemühen, ist dieser meiner Meinung nach unterbezahlt.

Naja, genug geplaudert^^
Zwei Fragen hätte ich da mal grade.

1. 5/3 Schichtdienst hab ich ja schon hier gelesen. Also, das hört sich eigentlich doch ganz gut an bzw überdurchschnittlich viel frei oder? Klar, Schichtdienste und die Zeit die man arbeitet ist nicht leicht (aber wo in höher gestellten Berufen ist das schon so!) Im Verhältnis zu anderen Berufen hört sich das gut an.
Ich frage deswegen, da mir Freizeit wichtig ist, auch später mit Familie. Freunde, andere Hobbies, all das möcht ich nicht missen.
Wie seht ihr das, als Profis?

2. Im Alltag. Z.B. als Centerlotse. Wenn man jetzt sagen wir mal 2 Std immer arbeitet am Stück. Sind das 2 Stunden durchgehende non-stop Arbeit mit Stress pur? Oder hat man auch mal 2-5 min hier und da etwas Ruhe, kann sich mal strecken, ein Schluck trinken, mit Kollegen reden? Oder auch mal so, paar Sekunden Zeit?


Dazu würde mich doch noch etwas interessieren^^ Ich hab zwar schon viel gelesen.
Aber so "richtig" kann ich mir die Arbeit im Center noch nicht vorstellen.
Man leitet ja die Flugzeuge und weist die in Reihenfolge zum Flughafen.
Ist man da dann nur am telefonieren oder was? grins und macht man das ganz alleine (hat man alleinig diese Verantwortung?)
Hm, dazu doch noch was (sry :>):
ich hab ja schon öfters nun das Radar gesehen. Hab auch schon gelesen, dass irgendwie die gelben Schriftzüge interessant für einen selbst sind und die blauen nicht.
Ist man dann wirklich für ALLE Flugzeuge da alleine zuständig auf dem Radar? Das sieht nämlich immer unglaublich viel aus, fast unvorstellbar, jedes davon zu kontrollieren oO


Entschuldigung für die Wall of Text, aber mich interessiert das halt^^


Zuletzt bearbeitet von Betze am Fr Feb 04, 2011 9:50 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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PaLo



Anmeldungsdatum: 16.07.2009
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: Fr Feb 04, 2011 9:24 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

bin zwar kein Lotse, aber kann dir ab der zweiten Frage glaube ich auch gut Auskunft geben.
Ich habe mal den Center Karlsruhe besucht und die Lotsen da sahen jetzt nicht wirklich gestresst aus zwinker, also da hatte jeder mal Zeit was zu trinken, evtl. kurzes Pläuschen mit dem Partner (was die 3. Frage beanwortet, man ist immer zu zweit, einer Koordiniert alles und der andere redet mit den Piloten). Die schauen zwar doch alle meistens auf den Bildschirm... is ja auch richtig so - aber ich glaube wenn du die Tests bestehst in Hamburg, dann ist der Job zwar psychisch vielleicht doch belastender als andere, doch wirkliche "Stresssituationen" hast du jetzt auch nicht jederzeit.

Soviel wie ich mal mitbekommen habe, lasse mich auch gerne korrigieren :P
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Daemia
Fluglotse/in


Anmeldungsdatum: 08.05.2004
Beiträge: 1387

BeitragVerfasst am: Fr Feb 04, 2011 11:20 pm    Titel: Re: Eine Frage zu Freizeit und Berufsalltag Antworten mit Zitat

Hi erstmal,

zu Punkt 1: Es kommt ganz drauf an, was für Hobbies, wie zeitintensiv, und wie flexibel du selbst bist.
Während der Ausbildung an der AK hast du ab einem gewissen Zeitpunkt Früh- und Spätschichten, jeweils eine Woche lang, und da ist nicht dran zu rütteln. Regelmäßiger Sport im Verein abends ist dann z.B. nur eingeschränkt (meist jede 2. Woche) möglich.
Im Berufsalltag später ist es unterschiedlich, Hobbies wie Fitnessstudio, zum Tennis verabreden, mit Freunden treffen, Spieleabende, Musikunterricht nehmen etc., die nicht "fest" sind vom Zeitpunkt her, sind natürlich locker zu machen. Alles was regelmäßig stattfindet und regelmäßige Anwesenheit erfordert ist eher schwierig. Es gibt Lotsen, die im Verein Fußball oder ähnliches spielen, dafür aber wirklich ständig am hin und hertauschen sind, immer ohne Gewähr, dass es klappt, auch mit Turnieren am Wochenende etc.. Zu Bedenken ist auch, dass man u.U. gerade an dem Wochenende arbeiten muss, wo die Freunde spontan feiern gehen wollen, und dann keinen Tauschpartner mehr findet, dafür kann man seine Einkäufe (z.B. bei Ikea boese ) super am Vormittag erledigen thumbs up
Mit Familie und Freunden bekommt man das Ganze i.d.R. aber sehr gut unter einen Hut top

Zu 2.: Die 2 Stunden können sehr, sehr unterschiedlich ausfallen. Mal ist die Hölle los, und man wird nach 2 Stunden abgelöst und hat gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist und ist aber total erschöpft, mal war nur kurz was los und der Rest der Zeit plätscherte so dahin, während man sich auch nebenbei mit einem Kollegen über den letzten Urlaub unterhalten konnte. Die Belastungswechsel (die das sind, was den Job u.a. so anstrengend und auch anspruchsvoll machen) erfolgen recht kurzfristig, innerhalb von 10 Minuten kann sich die Situation von "es ist kaum was zu tun" zu "es ist die Hölle los" verändern und umgekehrt. Einen Schluck trinken kannst du zwischendurch aber fast immer.

Zitat:

Dazu würde mich doch noch etwas interessieren^^ Ich hab zwar schon viel gelesen.
Aber so "richtig" kann ich mir die Arbeit im Center noch nicht vorstellen.
Man leitet ja die Flugzeuge und weist die in Reihenfolge zum Flughafen.
Ist man da dann nur am telefonieren oder was? grins und macht man das ganz alleine (hat man alleinig diese Verantwortung?)

Dann hast du offenbar nicht auf der DFS-Homepage gelesen, denn dort ist sehr gut erklärt, wie die Arbeit der Centerlotsen aussieht, sogar mit Videos !

Zitat:

Hm, dazu doch noch was (sry :>):
ich hab ja schon öfters nun das Radar gesehen. Hab auch schon gelesen, dass irgendwie die gelben Schriftzüge interessant für einen selbst sind und die blauen nicht.
Ist man dann wirklich für ALLE Flugzeuge da alleine zuständig auf dem Radar? Das sieht nämlich immer unglaublich viel aus, fast unvorstellbar, jedes davon zu kontrollieren oO

Nein, du bist nur für Flieger innerhalb deines Sektors zuständig und das auch i.d.R. bis zu / ab einer bestimmten Höhe. Man schaut auf dem Radar aber natürlich immer "über den Tellerrand" hinaus, um die nächsten Flieger und das Geschehen in den benachbarten Sektoren mitzubekommen, da man sehr eng zusammenarbeitet.

Gruß, Daemia
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Betze



Anmeldungsdatum: 04.02.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: Fr Feb 04, 2011 11:57 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hört sich ja gut an. Danke für die ausführliche Info. froehlich001
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Betze



Anmeldungsdatum: 04.02.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: So Feb 06, 2011 6:06 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, eine Frage kam mir noch letztens auf.

Ich hab ja schon so Funksprüche von Piloten gehört in Videos und auf liveatc.net auch mal reingehört.
Und ich muss zugeben, ich versteh oftmals rein garnichts o_O nicht grade nur die Aussprache (obwohl daran gewöhnt man sich bestimmt, eben auch weil ich die Abkürzungen nicht kenne), aber manchmal rauscht das ja schon fast nur, die nuscheln da blitzschnell Zahlen und Buchstaben, oft eben nur ein Rauschen^^

Sollte man sowas verstehen können? oder gewöhnt man sich da echt dran?
Und was ist wenn man die mal echt nicht versteht?

Eine technische Frage dazu kommt mir da auch in den Sinn, vielleicht weiß das ja jemand:
Warum versteht man die denn eigentlich so schlecht?
Das sind ja nicht unbedingt schlechte Headsets, ich denke mal mit die besten.
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Daemia
Fluglotse/in


Anmeldungsdatum: 08.05.2004
Beiträge: 1387

BeitragVerfasst am: So Feb 06, 2011 11:10 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zum einen besteht das Englisch im Funk aus speziellen "Sprechgruppen", d.h. es ist international standardisiert, wie z.B. ein Steigflug angewiesen wird, damit es nicht zu Verwechslungen kommt.
Die lernst du natürlich alle während der Ausbildung.
Zum anderen gewöhnt man sich auch recht schnell daran, wenn man erstmal mit den Piloten arbeitet.
Wenn man wirklich mal was nicht versteht oder der Pilot was nicht versteht, wird so lange nachgefragt und bestätigt, bis beide Seiten wirklich sicher sind, dass alles richtig verstanden wurde. Da der Pilot Freigaben wörtlich zurücklesen muss, ist das aber selbst mit Piloten, deren Englisch nur mäßig ist, in der Regel kein Problem thumbs up
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LeNoRe
Fluglotse/in


Anmeldungsdatum: 21.11.2007
Beiträge: 806
Wohnort: Langen

BeitragVerfasst am: Mo Feb 07, 2011 12:15 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Livestreams spiegeln auch nicht die Tonqualität wieder, die wir an den Arbeitsplätzen und die Piloten in den Cockpits haben. Die ist da schon wesentlich besser. Diese Streams laufen id.R. über wesentlich kleinere und logistisch nicht ideal platzierte Empfangsantennen, nicht zuletzt vllt über einen privat auf den Fenstersims gestellten Handfunkscanner. Die empfangen bei weitem nicht alles und vor allen Dingen nicht störungsfrei. Das Resultat hörst du als völlig verrauscht.
Da mach dir also mal keine Gedanken
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